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Die großen Impressionisten

 

Im Zuge der entstehenden Fotografie schien die gängige Malerei im 19. Jahrhundert obsolet zu werden, weshalb ab der Mitte dieses Säkulums Künstler begannen, mit den tradierten Regeln der malerischen Praxis zu brechen. Entgegen der akademischen Lehre von bevorzugten Historiengemälde und Landschaften im historistischen Gewand, setzte die junge Avantgarde Farbe, Lichtwirkung und Bildausschnitte ein, um ohne belehrenden Charakter Alltägliches zum Kunstgegenstand zu erheben und im Sinne der programmatischen Redewendung “L’art pour l’art” den Selbstzweck der Kunst ebenso in der Malweise auszudrücken.

 

Idyllischen Gartenlandschaften, vergnüglichen Tänzen in der Öffentlichkeit, intimen Momentaufnahmen, aber auch seriellen Bildern von Bahnhöfen oder dem einfachen Blick aus dem Fenster konnte Ästhetisches abgewonnen werden, wobei viele der französischen Vorreiter wie Monet, Renoir und Caillebotte sich persönlich kannten und mit nebeneinander gestellten Staffeleien an der freien Luft Motive einfingen. Aber die Auseinandersetzung mit dem Kunstaspekt der Werke führte auch Phänomene herbei, die das Gesehene in einzelnen Farbpunkten wiedergaben, grobe Pinselstriche und experimentelle Farben verwendeten oder geometrisch abstrahierte Realitäten schufen. Verbunden sind damit Namen wie Seurat, van Gogh und Cézanne.

 

Die zusammengestellten Bilder im Spannungsfeld zwischen der klassischen Malerei und der Fotografie zeigen die Schlaglichter dieses Umbruches in der Kunstentwicklung zur Moderne. Alle Werke der Kollektion wurden zu ihrer Erstausstellung als Tabubruch empfunden, stellen den Höhepunkt einer gestalterischen oder kompositorischen Innovation dar oder überzeugen durch ein überraschendes Motiv.

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