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Ausblicke

 

Seit jeher genießen Menschen atemberaubende und einmalige Aussichten, intime und momenthafte Nah- und Fernschauen sowie neuartige Betrachtungsweisen, die von Künstlern festgehalten wurden. Als verbindendes Element gilt nur der Blick ins Freie mit Sicht auf den Horizont, der die Grenzlinie von Himmel und Erde bildet, aber je nach örtlichen Bedingungen in Stadtsilhouetten, Bergen oder dem Meeresspiegel erscheinen kann.

 

Gemälde von Landschaften wurden mit einem neuen Naturempfinden zu Beginn des 16. Jahrhunderts populär, Stadtansichten sind spätestens seit der barocken Vedutenmalerei nicht mehr aus dem kollektiven Gedächtnis zu streichen, schließlich fand die Kunst im 19. Jahrhundert in scheinbar alltäglichen Situationen Darstellenswertes und entfaltete damit unbekannte Perspektiven der Malerei. Motive der beginnenden Kartografie, des englischen Landschaftsgartens, der romantischen Naturstudie, der idealen Stadtkomposition oder der Suche nach dem unverfälschten Blick der Moderne lassen sich dem Thema ebenso subsumieren wie die voyeuristische Sicht in die belebte Welt.

 

Während die transzendenten Werke Caspar David Friedrichs zum Träumen einladen, spielen die Bilder Vincent van Goghs, Georges Seurats und Max Liebermanns mit unseren Sehgewohnheiten. Und im Gegensatz zu den naturalistischen Abbildungen Canalettos und Gustave Caillebottes experimentierten Claude Monet und Alfred Sisley mit Farbe und Licht und legten den Grundstein zur Grenzenlosigkeit dieses Genres.

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